Die Laufbahn Klähns begann im Sommer 1952, als ihn der Direktor der Hamburger Kunsthalle mit der Ausmalung eines kleinen Treppenhauses des Museums beauftragte. Die ausgeführte Wandmalerei, die der Künstler als sein Opus 1 ansieht,  erfuhr sogleich hohe Bewunderung wie auch brüske Ablehnung. Nach wenigen Jahren wurde die Malerei verschalt und ist es bis heute geblieben. Die Äußerungen in der Literatur werden hier dokumentiert.

In den Hauptwerken, denen der Künstler seit 1952 Nummern in seinem Werkverzeichnis (WV) gibt, vollzieht sich eine Evolution von der Zelle bis zur menschlichen Gestalt, in der die Naturformen eigens gefunden und gedeutet werden. Dabei wird schon früh die Figur Schöpfergotts eingeführt, der den sich vollziehenden Kreislauf des Lebens umfasst. In den späten Bildern findet man eigenwillige Deutungen religiöser Themen, etwa zur Auferstehung, Noah, Jonas, Erzväter und Psalter. Die Bilder sind durchweg mit leuchtenden Aquarellfarben in einer aufwendigen Lasurtechnik gemalt.

Die Landschaften fassen das Thema des Lebenskreislaufs in der Natur, die vor allem auf der Insel Sylt gefunden wird. Die Entstehung von Wettern wird in den stark betonten Himmeln geschildert wie auch die Entstehung des Lebens im Spannungsfeld von Salz- und Süßwasser sowie dem einwirkenden Licht mit den Mitteln der Kunst untersucht wird. Etwas von der urtümlichen Kraft der Natur wird in den temperamentvollen und feingliedrigen Aquarellen und Zeichnungen deutlich.

Im Dantejubiläumsjahr 1965 zeichnete Klähn mit der Stahlfeder ausgewählte Szenen des ersten und dritten Gesangs des Inferno der Göttlichen Komödie. Dabei geht er über bloßes Illustrieren hinaus und gibt eigene Deutungen des Textes und seines christlichen Hintergrundes, den er mit seiner eigenen Thematik des Lebenskreislaufes zu verbinden weiß.

Die Bibelzeichnungen: Zeichnungen des gekreuzigten Christus in expressiv-geduckter Haltung gibt es schon vom jungen Klähn. In den 60er Jahren entstehen schönlinige Darstellungen der Madonna und von Christus. Ab 1979 stellt Klähn in temperamentvollen Feder- und Pinselzeichnungen Themen des Alten und des Neuen Testamentes dar, mit denen er den Zusammenhang einer Versöhnung beansprucht. In präziser Gebärdensprache werden die Wucht und die Lebhaftigkeit der Ereignisse immer wieder neu ausgedeutet.