In Wege des Lebens (1954) wird deutlich, dass es nach den Zellstrukturen pflanzliches Wachsen gibt. Man macht die Elemente Chlorophyll, Erde, Wasser und Luft aus. Ein gewaltiger Berg aus dunkelblauen Formen kulminiert in einer Spitze, doch wird sein Umriss immer wieder durchbrochen und man möchte an einer Stelle an die Kraft des Grashalms denken, der eine Asphaltdecke aufsprengen kann. Die Weichheit und flüssige Geschmeidigkeit dieser durchweg erfundenen Formen entbehrt dabei nicht einer elementaren Kraft. Für die innovative Kunst, die sich in dieser Zeit ganz auf abstrakte Flächen und ästhetische Reize geworfen hatte, ist dies, recht verstanden, etwas Neues, das man einmal als bahnbrechend wie die Erfindung des Kubismus ansehen wird. Thomas Gädeke, 2019

Wolfgang Klähn devotes himself to the deliberation of human existence. Throughout 60 years of painting, the artist pondered the cyclical nature of life – birth, death, resurrection, and rebirth. His curiosity originating from the study of the biological cell as a teenager, the universal questions Klähn confronts in his explorations prove his work timeless yet contemporary.
Caroline Taylor, 2014

Niemals in der modernen Kunst gibt es derart schwere Inhalte, wie sie Klähn von Anfang an in moderner Formensprache gestaltet. Thomas Gädeke, 2014

Helle Farben vor dunklem Hintergrund. Hände wie Pflanzen. Das Leben durchsichtig, doch nicht durchschaubar. So empfinden wir das Leben, so erleben wir die Welt: als komplexe, immer weniger zu durchdringende Realität – alles hängt mit allem zusammen.
Bischof Gerhard Ulrich, 2013

Eine erstaunliche Erneuerung, der man eine Zukunft zutraut, fand die Malerei in den Bildern von Wolfgang Klähn. Er stellt das Leben in der Natur dar, ohne diese in einzelnen Formen abzumalen. Klähn erkannte früh, das Leben sei zu lange über die äußeren Körperumrisse dargestellt worden und begann nun, es von innen, von der kleinsten Einheit der biologischen Zelle her, zu fassen. Thomas Gädeke, 2013

"Zentrales Thema in Klähns Bildern ist die Evolution des Lebens von der Zelle über die Pflanze bis zum Menschen. Der Künstler erzählt farben- und formenreich, in seinen späten Bildern schafft er eigenwillige Darstellungen biblischer Themen, etwa von der Auferstehung und den Geschichten von Noah, Jonas, den Erzvätern und des Psalters. Dabei setzt Klähn auf eine ganz eigene Technik aus Aquarell und Lasur. Hinzu kommen zahlreiche norddeutsche Landschaften."
Gisela Schütte, 2010

Klähns Thema war und blieb die göttliche Schöpfung. Die Welt, die aus einer einzigen Zelle wächst, der Mensch, der aus sich umarmenden Liebenden hervorgeht, das Werden, Wachsen, Verbinden und Vergehen im ewigen Kreislauf des Lebens. (...) Der Maler ist einer der seltenen Gegenwartskünstler, die das ganzheitliche Weltempfinden in eine eigene ästhetische Form gebracht haben. Katja Engler, 2009

Ein Maler wie Wolfgang Klähn beeindruckt durch hochentwickeltes Handwerk und jenes Leuchten der Farbe, das nur die bis zur Durchsichtigkeit durchdrungene Materie hergibt.
Martin Gosebruch, 2007

Die Gleichwertigkeit des christlichen und des jüdischen Glaubens erschließt sich ohne Pathos und erhobenen Zeigefinger. Prälat Luitgar Göller, 2005

In der Entwicklung seiner Bilder hat er nie die Naturformen direkt abgebildet, aber ihren Gesetzen entsprechend das Leben in sinnlich packender Sprache wachsen lassen und dessen Kostbarkeit gefeiert. Thomas Gädeke, 2004

"Der Prophet und seine Welt" - das ist Leben, Farbe, Feuer, Geist - das ist Weihnachten ohne Sentimentalität, das ist Moderne und doch wiedererkennbar auch Sprache der Kunstgeschichte, ohne die wir nichts sehen, nichts erkennen würden. Bischof Hans Christian Knuth, 2002

Im November 2000, also noch nicht einmal vor einem halben Jahr, hat der Künstler Wolfgang Klähn diese Federzeichnung gemalt mit dem Titel: "Ein Evangelist sitzt unter dem Kreuz". (...) Was wirklich ganz neu ist an dieser Darstellung, ist diese Figur des Frohbotschafters, des Evangelisten unter dem Kreuz. Er taucht seinen Federkiel in ein Tintenfaß, er stützt seinen Kopf auf seine Linke, ein Heiligenschein ist angedeutet, er sieht etwas, was wir nicht sehen, er blickt nach innen. Bischof Hans Christian Knuth, 2001

Die Kunst Wolfgang Klähns ist schon früh als eine der Überwindung des Expressionismus begriffen worden. Schloß Gottorf als Ort vielseitiger Auseinandersetzung mit dem Expressionismus freut sich auf die Begegnung mit seiner Kunst. Herwig Guratzsch, 1999

Ich bin sehr beeindruckt von den Zeichnungen und von der Poesie, vor allem im dritten Zyklus, wo die Härte der Sprache etwas abgemildert ist. Es ist ein Jammer, daß solche Dichtung heutzutage nur so wenigen zugänglich ist. Annemarie Schimmel, 1997

Von der Selbsterschwernis des Malers war die Rede, und es wird die anspruchsvolle Kunst Klähns als eine schwerwiegende empfunden und erlebt werden, da sie mit einem vollen, uns ungewohnten geistigen und künstlerischen Gewicht aufwartet. Doch welcher Jubel, welche Leichtigkeit des seiner Natürlichkeit sicheren, immer unbefangenen Künstlers spricht aus diesen Bildern und Zeichnungen! Thomas Gädeke, 1992

Klähns Kunst entstand durch das Auge, und zu den Augen wird sie finden. Martin Gosebruch, 1991

...der Himmel, den Klähn wie kein zweiter zu porträtieren versteht. Brigitte Kaul, 1990

Mein Gott, was wird da alles hervorgehoben und erkennbar: die Einsamkeit ebenso wie die Genügsamkeit des Menschen, der dramatische Himmel nicht weniger als die Sehnsucht nach Geborgenheit. Siegfried Lenz, 1988

Die Gestaltungsfolge des Wachsens hat Wolfgang Klähn in allem seinem Schaffen geleitet, sowohl beim Einzelbild als auch in der Bilderfolge. Wer sein Werk überblickt, erkennt, wie ein großer Bogen sich über die mehr als dreißig Arbeitsjahre spannt und die kraftvollen Anfänge sich verwandelt haben zu einer tieferen Sicht künstlerischen Schaffens. Bernd Seydel, 1985

Wir kennen die Malerei Wolfgang Klähns als sehr qualitätsvoll. Sie ist von einer Durchsichtigkeit des lasierenden Farbauftrags, die sich eine rasche Prima-Malerei der letzten 150 Jahre abgewöhnt hat, weil es ihr nicht um das Leuchten der tieferen Schicht durch die obere ging - ist von einer Schwungkraft der figürlichen Zeichnung, wie sie nur der Erfindung aus dem Geiste möglich ist. Martin Gosebruch, 1981

Mit Klähn kann ein ursprüngliches Wissen neu gestärkt werden, daß lebendige Wahrheit immer nur als bestimmter Zusammenhang im Schönen existiert, die Gesetze der Kunst unveränderbar sind und hoher Geist stets in der Einheit des Schönen-Wahren sich zeigt. Wolfgang Stolte, 1978

Wir sollten aus der "visuell kommunizierenden" Zerstreutheit herauskommen zu solchen Bildern, die uns auffordern, vor ihnen zu bestehen, ohne bequem mit geschmäcklerischen Ausflüchten aufzuwarten. Nicht daß wieder einer komme und sage, es wäre uns wohl Ernst, aber wir wüßten nicht, was wir mit dem Ernst machen sollten. Frank Steigerwald, 1975

Es gibt Kunst unter uns, die Tiefe und Höhe, Gemüt und Klarheit vereint. Dafür sei der Name Wolfgang Klähns genannt, der in die Geschichte eingehen wird, wenn das Tagesgeflimmer verblaßt ist. Martin Gosebruch, 1974

Hier strömt Phantasie aus einem Füllhorn, doch sie wird von tiefem Geist in solche Bahnen gelenkt, daß immer eine sehr feste Ordnung entsteht. Diese Kunst ist in den Teilen und in dem Maße, wie wir sie erschlossen haben, von so außerordentlicher Schönheit, daß wir mächtig angezogen bleiben. Christian Lenz, 1971

Ein durchgehender Zug von Klähns Bildern ist ihre Lebendigkeit. Anders läßt sich der Eindruck nicht richtig benennen, der in Bildern, die ganz verschieden sind, dadurch entsteht, daß innerhalb eines Rahmens nichts vereinzelt ist, alles einen Zusammenhang bildet, nicht zu einem starren geometrischen Muster erstarrt oder als bloßes Ornament auf der Fläche schwimmt. (...) Dabei kann nicht übersehen werden, daß Klähns Bilder neben vielen blassen modernen Produkten angestrengter Reiz-Mechanik von erfrischender Kraft und Kühnheit sind. Wichtig aber ist, daß diese Bilder Gleichnisse eines Gültigen, Allgemeinen sind. Erich Hubala, 1971

... kein Mitläufer von Moden und Richtungen, sondern ein auf sich gestellter Mann, ein unabhängiger, lebendiger Geist voll drängender, zusammenhängender Anschauung und einer, der die mächtigsten Bewegungen im Bilde zu meistern versteht. Günter Busch, Erich Hubala, Fritz Schmalenbach, 1970

Klähns Bilder aber bleiben anschaulich, weil sie wieder und wieder den Augensinn beschäftigen. (...) Unter den jüngeren Malern steht Klähn fast allein in dem Versuch, noch einmal wieder das Ganze zu fassen und eine Vorstellung davon vor Augen zu stellen. Christian Lenz, 1970

Eine völlig andere Welt empfängt uns im Märkischen Museum in Witten. Sie ist nicht von Geometrie und Technik bestimmt, sondern schlechthin von einem malerischen Ingenium. Wolfgang Klähn stellt hier aus. Nur wenige kennen seinen Namen; und das muß jedem, der diese Ausstellung gesehen hat, unbegreiflich sein. Denn hier ist eine elementare malerische Begabung am Werk, abseits der landläufigen Strömungen und durchaus neu. Eo Plunien, 1968

Klähns Bilder fügen sich wie Seiten eines großen, kostbaren Buches nebeneinander, dem ein ekstatischer Geist Ahnung, Einsichten und Daseinserfahrungen anvertraut hat.. (...) Es scheint uns bezeichnend zu sein, daß sich die Malerei von Wolfgang Klähn der geistvollen Interpretation des Geheimnisses der Farbe durch einen souveränen Kunstwissenschaftler wie Hans Jantzen unterstellen läßt. Wilhelm Weber, 1968

Was all seine Schöpfungen durchdringt und vereinigt, ist ein tief aus einem unruhevollen Innern kommender glühender Bewegungsdrang. (...) Der Gefahr monologischer Verengung entgeht der Maler dank der elementaren Naturhaftigkeit seines Wesens und dank der Ausnutzung starker formaler und farbiger Mittel, die seine Gesichte mit der Überzeugungskraft des Möglichen ausstatten. Hermann Bünemann, 1968

Klähn loves the eternal peal and swell of the organ that is the North Sea, roaring under a storm, and he has expressed this dialogue of storm and sea in grandiose paintings of an almost visionary quality. Hermann Bünemann, 1968

...die ernsthafte und eigenwillige Kunst des Hamburger Malers Wolfgang Klähn. Hans Platte, 1965

Nur eine kleine Elite hat bisher begriffen, um welch umfassenden Wert es bei den Bildern von Wolfgang Klähn (geb. 1929, lebt in Hamburg) geht. (...) Klähns geistige und künstlerische Leistung besteht nun darin, von einer weit überhöhten Ebene aus einen sich nahezu schließenden Kreislauf zu erkennen, der eine positive Antwort auf all die Vergeblichkeit oder in die Vergeblichkeit hinein ist. Ihm als Dominante unterstellt er das Geschehen. Die Folge ist ein unversieglicher Reichtum an Werten, der schon an unzähligen Übergängen oder Metamorphosen von Formen und Farben deutlich wird. Walter Otto, 1962

Vielleicht liegt hier der merkwürdige Fall einer Unsepariertheit der Kunsterscheinungen vor in einer Seele, die auf seltsam zungenrednerische Weise die Kunst selbst, noch undifferenziert, zu künden sucht. Thomas Mann, 1955

Einer der sieben wichtigsten Künstler der Gegenwart. Franz Roh, 1953